Geschichte in Bildern – das ist Marino Deganos Puzzle “Opus 2″. Während man die 4.000 Teile des Puzzles zusammenfügt, entstehen 200 Darstellungen in denen der Künstler die Geschichte der Menschheit bis zu Christi Geburt aufzeigt. Auch heute erklären wir eines der Bilder im Detail.
Heute: -2.080 Jahre: Mathematik
Diejenigen unter Ihnen, die sich nie so recht mit komplizierten Bruchrechnungen und Koordinatensystemen anfreunden konnten, hegen womöglich einen geheimen Groll gegen die alten Sumerer und Ägypter vor rund drei tausend Jahren. Schließlich waren sie Teil der ersten Hochkulturen, die Mathematik für praktische Aufgaben wie die Lohnrechnung oder Flächenberechnung verwendeten. Beweise hierfür finden sich in beiden Regionen: während für die so genannte babylonische Mathematik rund 400 Tontafeln als Quelle vorhanden sind, sind als Beweis für die mathematischen Fähigkeiten der Ägypter nur wenige Papyrusrollen bis heute erhalten geblieben. Auf den Tontafeln von Sumer, auf dem Gebiet des heutigen Irak, finden sich Themen wie Brüche, Algebra, quadratische und kubische Gleichungen, den Satz des Pythagoras und einfache Wurzelrechnungen. Die Ägypter kannten die vier Grundrechenarten und konnten Gleichungen mit einer abstrakten Unbekannten lösen. Auch die Flächenberechnung von Dreiecken, Rechtecken, Trapezen und eine Näherung für die Kreiszahl Pi sowie die Berechnung des Volumens eines quadratischen Pyramidenstumpfs waren ihnen bekannt. Allerdings fehlen archäologische Funde von Aufzeichnungen einer mathematischen Beweisführung bis heute. Freilich begann die Blütezeit der Mathematik als Wissenschaft erst mit der klassischen Antike in Griechenland. Es ist also wahrscheinlich, dass der heutige Mathematikunterricht nicht nur einige moderne Schüler verwirrt, sondern auch so manches Rechengenie aus dem alten Sumer oder Ägypten zum Staunen bringen würde.
