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Historia Comica Folge 30: Homo Floresiensis

  • Posted On: 21st May 2010
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Historia Comica Folge 30: Homo Floresiensis

Und weiter geht es in unserer Blog-Reihe zu dem historischen Puzzle „Opus 2“ von Heye-Künstler Marino Degano.

Heute: -13.000 Jahre: Homo Floresiensis

case073b-ok-homo-florensisViele Jahre nahmen die Wissenschaftler an, dass mit dem Aussterben der Neandertaler der Mensch die einzige auf Erden lebende Homo-Gattung war. Diese Annahme wurde mit einem spektakulären Fund auf der Insel Flores widerlegt. Dort gruben Forscher Skelette aus, die eindeutig der Gattung Homo zugeordnet werden müssen. Doch trotz der vielen Gemeinsamkeiten zeigten die Funde von Homo Floresiensis auch augenscheinliche Unterschiede. So waren die Inselbewohner im Vergleich zu Homo Sapiens viel kleiner und auch das Gehirn hatte ein deutlich geringeres Volumen. Die Flores-Menschen maßen gerade einmal einen Meter und wogen nur 16 bis 29 Kilogramm. Aus diesem Grund werden sie von einigen Wissenschaftlern auch „Hobbits“, Halblinge, genannt.
Doch war Homo Floresiensis eine eigene Menschengattung oder gehörten sie zu der Gattung Homo Sapiens und die körperlichen Unterschiede lassen sich auf eine Erbkrankheit oder die Lebensbedingungen  zurückführen? Verfechter lassen sich in der wissenschaftlichen Forschung für beide Theorien finden.
So gehen einige Wissenschaftler davon aus, dass der moderne Mensch vor etlichen Jahren die Insel Flores bevölkerte und diese dann nicht mehr verließ. Deshalb trat das Phänomen der Inselverzwergung ein, das man auch bei Tieren beobachten kann. Demnach ist der Zwergwuchs auf isolierten Inseln notwendig, um das Überleben der Lebewesen zu sichern. Denn auf dem begrenzten Raum herrscht permanente Nahrungsknappheit und nur eine Reduktion der Körpergröße ermöglicht eine Einsparung an Energie. Da es auf einer Insel kaum Fressfeinde gibt, hat der Zwergwuchs keine negativen Folgen. Ein weiteres Argument dafür, dass Homo Floresiensis zu der Gattung des modernen Menschen gehörte, ist für die Forscher der Fund von Steinwerkzeugen. Zudem wird davon ausgegangen, dass der Hobbit das Feuer beherrschte. Trotz des geringen Hirnvolumens waren die Inselbewohner also kulturell weit entwickelt.
Kritiker dieser Annahmen halten dagegen, dass auch bei kleinwüchsigen Formen des Homo Sapiens, sich das Gehirnvolumen nicht so stark von den Normalwüchsigen unterscheiden würde. Zudem sehen sie in den überdimensional langen Armen der Hobbits eher Ähnlichkeiten zum Affen als zum modernen Menschen. Für diese Forscher ist der Homo Floresiensis eindeutig eine vom Homo Sapiens zu unterscheidende Gattung.

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