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Historia Comica Folge 20: Kleidung

  • Posted On: 9th April 2010
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Historia Comica Folge 20: Kleidung

Das historische Puzzle „Opus 2“ von Marino Degano soll uns auch heute wieder beschäftigen, denn erneut wollen wir uns den Storys hinter den Illustrationen, mit denen der Künstler die Geschichte vor unserer Zeitrechnung erzählt, zuwenden.

Heute: -300.000 Jahre: Kleidung

Im letzten Historia Comica Blog wurde erklärt, dass die Zähmung des Feuers die Besiedelung kälterer Regionen möglich machte. Doch es brauchte mehr, um in Schnee und Eis zu überleben. Eine weitere wichtige Voraussetzung war die Kleidung, denn ein nackter Steinzeitmensch wäre bei Minustemperaturen trotz Feuer schon nach kurzer Zeit erfroren.
Ab wann Menschen begannen, Kleider herzustellen, wissen die Forscher nicht genau. Als Richtlinien dienen alte Malereien in Höhlen, die bekleidete Figuren zeigen. Einige fossile Funde lassen Rückschlüsse auf Aussehen und Herstellungsprozess der Kleidung zu.
Demnach bildeten Felle, Leder, Bast und Fischhaut das Rohmaterial der Kleider. Durch spezielle Bearbeitung, wie zum Beispiel das Gerben, wurden die Stoffe haltbar gemacht. Um den Tragekomfort zu erhöhen und das Leder weich zu machen, setzten die Steinzeitfrauen zudem ihre Zähne ein und kauten das Material stundenlang.
Als Nähfaden dienten vor allem Sehnen, Tierhaare oder dünne Lederstreifen, da diese dünn und sehr robust waren. Typische Nadeln gab es vor 300.000 Jahren noch nicht. Bevor die Frauen mit dem Zusammennähen beginnen konnten, mussten sie kleine Löscher in die Stoffe stanzen. Mit dünnen Knochen- oder Hornspitzen wurde dann der Faden geführt.
Je nach Klimazone und Jahreszeit erfüllte die Kleidung unterschiedliche Funktionen für die case051b-ok-kleidungMenschen. In kalten Regionen diente sie zum Schutz vor Kälte, Wind und Nässe, weshalb hier vor allem gut isolierte und wasserdichte Felle verwendet wurden. Hingegen schützte die Kleidung in warmen Regionen vor Hitzeschaden und Sonnenbrand. Allgemein bewahrten Schuhe und andere Kleidungsstücke die Menschen vor äußeren Verletzungen und konnten auch die Zugehörigkeit zu einem Volksstamm signalisieren. Einigen Kleidern haftete außerdem automatisch ein gewisses Prestige an. Schließlich konnte man davon ausgehen, dass der Träger eines Mantels aus Eisbärenfell, das Raubtier zuvor erlegt hatte.

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