Puzzeln und gleichzeitig mehr über die Geschichte der Menschheit erfahren – mit Marino Deganos “Opus 2? ist das möglich. Heute gibt es in unserem Blog zum vorletzten Mal den Hintergrund zu einem der 200 Bilder.
Heute: -20 Jahre: Klagemauer
Kurz vor Jesu Geburt begann die Geschichte einer der berühmtesten religiösen Stätten überhaupt. Die Klagemauer auf dem Jerusalemer Tempelberg war die Westmauer des Plateaus des zweiten Tempels, der sich an dieser Stelle befand. Dabei spielt eine historische Persönlichkeit sowohl beim Bau Klagemauer als Wahrzeichen des Judentums, als auch bei der Weihnachtsgeschichte über die Geburt Jesu eine entscheidende Rolle: der von den Römern eingesetzte König von Judäa Herodes der Große. Er war es nämlich der die heute 48 Meter lange und 18 Meter hohe Mauer im Zuge des kolossalen Ausbaus der Tempelanlage errichten ließ. Die Mauer blieb im Gegensatz zum Tempel erhalten, der im Jahre 70 n.Chr. im Jüdischen Krieg von den Römern zerstört wurde. Noch heute besuchen jeden Tag besuchen viele Gläubige die Mauer, um zu beten oder aufgeschriebene Gebete in die Ritzen der Kalksteinmauer stecken. Die Mauer ist nicht primär ein Ort der Klage, für viele Juden ist sie ein Symbol für den ewig bestehenden Bund Gottes mit seinem Volk dar. Ihre Geschichte und ihre Lage in unmittelbarer Nähe der Al-Aqsa-Moschee und des Felsendoms, zwei von fünf Hauptheiligtümern des Islam, die den Tempelberg für die Religionsausübung der Juden versperren, lassen sich dabei als Sinnbild für Berührungspunkte und Konflikte zwischen den drei Weltreligionen Judentum, Islam und Christentum interpretieren.
