Die Lebenswelt des Menschen hat sich in den letzten 200 Jahren wohl so drastisch verändert wie nie zuvor. Dabei stellt diese Zeitspanne nur einen verschwindend geringen Anteil der gesamten Menschheitsgeschichte dar. Marino Degano widmet sich in seinem Puzzle “Opus 2? sogar den Millionen Jahren bevor es den Menschen überhaupt gab. Wir widmen uns heute – wie immer – dem Hintergrund zu einer seiner Darstellungen.
Heute: -380 Jahre: Nazca-Linien
Manchmal ist es nötig Dinge von einer höheren Warte aus zu betrachten, damit man die Welt so sieht wie sie ist. So kam es, dass als in den 1920er Jahren die ersten kommerziellen Fluglinien über die peruanische Nazca Wüste flogen, Passagiere eine sensationelle Entdeckung machten: das ganze Gebiet ist von riesigen Scharrbildern, sogennnanten Geoglyphen, durchzogen.
Entstanden sind die spektakulären Gebilde dadurch, dass ihre rätselhaften Zeichner den rostrot gefärbten Wüstenlack von der obersten Gesteinsschicht entfernten und so die hellere, beigegelbe Sedimentgemisch darunter deutlich zum Vorschein kommt. Doch wozu die Bilder angefertigt wurden ist unbekannt, weshalb bis heute gut zwei Dutzend Theorien als Erklärung herangezogen werden. In der Regel handelt es sich dabei um eine Mischung aus landwirtschaftlichen, astronomischen und religiösen Bedeutungen. Viele der Wüstenfiguren sind durch Fuß- und Autospuren bereits zerstört worden, doch Dank der deutschen Wissenschaftlerin Maria Reiche, wurden die Linien 1994 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Reiche begann 1941 die Nazca-Linien zu erforschen und engagierte sich Zeit ihres Lebens für deren Erhalt und Schutz.
