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Howard Shooter bei uns im Interview!

Howard Shooter bei uns im Interview!

Wenn sich wundervolle Cupcakes vor Ihnen auftürmen und Sie sich endlich im Süßigkeitenhimmel glauben, ist es bereits zu spät: Sie sind der Illusion von Howard Shooter verfallen. Der Puzzlekünstler hat mit uns übers Essen gesprochen und verrät uns, wie er puzzlebare Naschereien entstehen lässt und was er überhaupt nicht gerne fotografiert.

Howard, Ihre bevorzugten Motive sind Nahrungsmittel. Welches Hobby kam zuerst, kochen oder fotografieren?

Definitiv fotografieren. Ich bekam meine erste SLR, eine ganz einfache Kamera eines russischen Herstellers namens Zenit, als ich 12 Jahre alt war. Ich machte damit einige, schlechte Fotos. Meine erste Dunkelkammer habe ich mit 13 Jahren in meinem Schlafzimmer eingerichtet.

Wann haben Sie damit begonnen Lebensmittel zu fotografieren?

Als ich mit 21 Jahren an der Lancaster University meinen Abschluss gemacht habe, bekam ich meine erste Assistentenstelle bei einem bekannten Lebensmittelfotografen, mit dem ich heute noch befreundet bin. Ich arbeitete für ihn und für einen anderen Fotografen zwei Jahre lang als Assistent und wurde mit gerade mal 23 Jahren selbst Lebensmittelfotograf. Möglicherweise zu jung, aber ich war sehr ambitioniert und ungeduldig.

Interview Howard Shooter MacaronsWarum haben Sie gerade Lebensmittel als Objekt ausgewählt?

Ich liebe Lebensmittel. Ich liebe kochen und ich liebe es zu essen. Ich kann mich für alle Aspekte von Lebensmitteln begeistern. Das Fotografieren ist ein extrem kreativer Umgang mit Lebensmitteln, der in den letzten Jahren zum Trend avanciert ist. Jedoch muss ich sagen, dass die Howard Shooter Studios auf einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit basieren und, dass ich die Fotos nicht ohne Lauren Floodgate machen könnte, die das Essen kocht und vorbereitet und mich mit ihrem Talent einfach umhaut.

Sie haben viele tolle Bilder von geradezu perfekt wirkendem Essen gemacht. Gibt es Kriterien, die ein Nahrungsmittel erfüllen sollte und was essen Sie selbst am liebsten?

Fotografieren bedeutet für mich vor allem die Struktur des Objekts zu erfassen. Wenn ich Essen, wie ein Kuchenstück oder einen schönen Teller mit Feigen fotografiere, dann weiß ich, dass die Einzelheiten aufgrund der Beschaffenheit der Lebensmittel ein gutes Foto ergeben können. Dagegen ist das Fotografieren von Hackfleisch absolut furchtbar. Geschmacklich bin ich dagegen sehr simpel gestrickt. Einfaches Essen mit regionalen Zutaten, das gut zubereitet ist, macht mich schon glücklich. Allerdings habe ich eine Schwäche für italienisches Essen.

howard shooter Bild instagrammAuf Facebook, Instagram und anderen sozialen Plattformen posten viele Leute Bilder von Essen. Wie denken Sie über diesen Trend?

Ich liebe diese Blogger, die Bilder von ihrem Essen posten. Auch ich blogge gerne in Instagram meine Bilder. Es hilft der Lebensmittelindustrie sich weiterzuentwickeln, denn es ist weniger ein Wettbewerb, den sich Blogger damit liefern, denn es ist nur jeweils sehr kurzfristig orientiert. Das heißt jedoch nicht, dass nicht einige dieser Bilder von sehr talentierten Amateuren geschossen werden.

Gibt es ein Nahrungsmittel von dem Sie glauben, dass es niemals ein gutes Motiv abgeben könnte? Welches ist Ihrer Meinung nach das hässlichste Lebensmittel?

Hässliche Lebensmittel… hmm, ich hasse es Ingwer zu fotografieren!

Ihre Bilder können auf einer Vielzahl von Produkten gefunden werden. Welche Kriterien muss ein Bild erfüllen, um von Ihnen für die Abbildung auf einem Produkt in Betracht gezogen zu werden?

Bilder für Produkte zu machen ist eine schwierige Aufgabe, der ich hoffentlich einigermaßen gewachsen bin. Auf einem Puzzle muss dem Betrachter etwa das Gesamtergebnis gefallen. Außerdem braucht er einige, einfache Teile, auf denen die Abbildungen einfach zu identifizieren sind, und zusätzlich noch einige schwierige Teile. Im Endeffekt muss das Puzzle aber – genau wie jede andere Lebensmittelfotografie auch – den Betrachter hungrig machen!

howard shooter interview flaggeGlauben Sie, ein gutes Bild kann auf jedem Produkt veröffentlicht werden, oder wie sollte die Beziehung zwischen Bild und dem Produkt sein, um zueinander zu passen?

Auf keinen Fall! Wir finden ständig bestimmte Motive, von denen wir glauben dass sie auf einigen Produkten besser passen würden, als auf andere. Es geht dabei etwa um die Maße, wie zugänglich sie sind und wie es spontan wirkt: so muss das Bild auf einer Grußkarte spontan verständlich sein und ein angenehmes Gefühl auslösen. Auf einem Poster hingegen muss man ein Bild drucken, mit dem man sich länger wohl fühlt und viele Aspekte entdecken kann. Außerdem haben verschiedene Märkte und Kulturen verschiedene Geschmäcker: der europäische Markt ist etwa anders als der britische.

Und schließlich unsere letzte Frage: Wann haben Sie zum letzen Mal gepuzzelt und welches Motiv war es?

Das letzte Puzzle habe ich vor einigen Monaten gemacht. Die ganze Familie hat sich drauf gestürzt, da wir ein Zeitlimit hatten. Wir waren im Urlaub und hatten das Puzzle in dem Haus gefunden, in dem wir wohnten. Wir haben es gerade geschafft bevor wir wieder gehen mussten. Es wurde dadurch zum Mittelpunkt des Urlaubs, hat aber viel Spaß gemacht.

 

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