Die gesamte Geschichte vor unserer Zeitrechnung erzählt Marino Degano in seinem Puzzle „Opus 2“ in 200 Bildern. Da sich hinter den Zeichnungen häufig interessante oder kuriose Geschichten verbergen, wird an dieser Stelle auch heute wieder über die Hintergründe zu den Illustrationen berichtet.
Heute: -25.000 Jahre: Das Aussterben der Neandertaler
Der moderne Mensch entwickelte sich aus der Gattung Homo Erectus, doch diesen genetischen Vorfahren hat er nicht allein. Denn auch der Neandertaler stammt von diesem Urmenschen ab. Trotzdem sind wir Menschen heute die einzigen Überlebenden der Gattung Homo. Die Neandertaler verschwanden vor 25.000 Jahren von der Bildfläche und geben damit Forschern bis heute viele Rätsel auf.
Zu den Gründen des Verschwindens gibt es zahlreiche Theorien. Grob lassen sich zwei 
wissenschaftliche Lager identifizieren. So sind einige Forscher der Meinung, dass der Neandertaler eine eigene Spezies war, die vom modernen Menschen deutlich abzutrennen sei. Diese These begründen sie mit deutlichen genetischen und körperlichen Unterschieden. So war der Neandertaler viel größer und muskulöser als der Homo Sapiens, starb eher und konnte nicht so viele Kinder gebären. Diese Mischung wurde dem Neandertaler nach den Vorstellungen der Wissenschaftler zum Verhängnis. Durch die geringe Fortpflanzungsrate, existierten immer nur wenige tausend Neandertaler, die zudem auf der ganzen Erde verteilt lebten. Das Ausbrechen von Krankheiten oder Seuchen stellte somit eine enorme Gefahr für das Überleben der Population dar. Ein weiterer bedrohender Aspekt war die damalige Kälteperiode, die vor allem Großwild ausrottete. Gerade diese Tiere waren aber das Grundnahrungsmittel für die Neandertaler, da diese für ihren großen Körper und für die vielen Muskeln jede Menge Energie benötigten. Der moderne Mensch hatte mit dem Aussterben großer Tierrassen hingegen kein Problem, da er seine Energie viel effizienter nutzen konnte.
Die andere Gruppe von Forschern stellt sich die Frage nach den Gründen des Aussterbens der Neandertaler gar nicht, da diese davon ausgeht, dass die Neandertaler nicht ausgestorben, sondern in die Gattung des modernen Menschen übergegangen sind. Demnach haben sich Neandertaler und Homo Sapiens durch Fortpflanzung nach und nach vermischt. Als Beleg für diese Vermutung führen die Wissenschaftler fossile Funde an, die sowohl Merkmale der Neandertaler als auch des modernen Menschen aufweisen. Untersuchungen des genetischen Codes der gefundenen Knochen konnten diese These allerdings bisher nicht stützen.
