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Kunst zum Puzzeln

Teil 4: Expressionismus

Kann man eine weiße Leinwand mit ein paar bunten Kreisen als hohe Kunst bezeichnen? Ja. Und was noch viel erstaunlicher ist: Für diese Zeichnungen, die den einen oder anderen an Bilder aus Kindheitstagen erinnern, werden auf dem Kunstmarkt Höchstpreise erzielt. Mit den Vorläufern dieser abstrakten Kunst wollen wir uns heute in der Reihe „Kunst zum Puzzeln“ näher auseinandersetzen und Ihnen so den Expressionismus und seine Künstler aus der Puzzle-Perspektive vorstellen.

Der expressionistische Malstil entwickelte sich Anfang des 20. Jahrhunderts und zeichnet sich dadurch aus, dass der Künstler versucht seine Emotionen über das Bild nach Außen zu kehren. Die sachlich, ästhetische Ebene gerät daher in den Hintergrund und Elemente wie Farbe, Form und Dynamik stehen im Mittelpunkt des Interesses.

Der Schrei - Edvard Munch 1000 Teile Hochformat Puzzle - Editions Ricordi Art Stones

Der Schrei – Edvard Munch

Die zeitlosen Bilder, die zu jedem Einrichtungsstil passen, haben auch die Puzzlehersteller für sich entdeckt und zerlegten ausgewählte Werke von Edvard Munch, Franz Marc und Wassily Kadinsky in ihre Einzelteile. In zwei verschiedenen Schwierigkeitsgraden ist das Motiv „Der Schrei“ von Evard Munch erhältlich. Mutige können es mit dem 2.000-teiligen Puzzle aufnehmen und für alle anderen gibt es auch eine 1.000-Teile-Variante. Die wunderschönen Pferdebilder von Franz Marc bringen Farbe an die Wand und begeistern nicht nur Tierliebhaber. Piatnik veröffentlichte mit den Motiven „Blaues Pferdchen“ und „Gelbe Kuh“ gleich zwei 100-Teile-Puzzles und ermöglicht somit auch den kleinen Puzzle-Fans die bunten Bilder zusammenzusetzen. Einer der großen Stars der Edition-Ricordi-Reihe ist der Künstler Wassily Kadinsky, der als Begründer der abstrakten Malerei gilt. Beim gebürtigen Russen kommen Formen und Farben aber keineswegs planlos zum Einsatz. Da Kadinsky Synästhetiker war, empfand er Farben nämlich nicht nur als optische sondern auch als akustische Reize und ordnete ihnen folglich Klänge, Gerüche und Formen zu. So gilt Blau als kalt, weich und wird vom Maler vornehmlich als Kreis dargestellt. Im Gegensatz dazu ist Gelb warm, wird von Kadinsky gleichzeitig aber auch als spitz empfunden und ist deshalb häufig in Form eines Dreiecks in den Bildern zu finden. Doch ob man nun die Logik hinter den Werken des russischen Künstlers durchschaut oder nicht, ist zweitrangig. Fest steht, dass die Zeichnungen wunderbar wild und verrückt sind und pure Lebensfreude, Freiheit und schier endlose Kreativität ausdrücken. Wahrscheinlich macht genau diese Mischung das Geheimnis der Kadinsky-Bilder aus: Ein Blick genügt, um den größten Teil der Alltagssorgen zu vergessen. Und das tollste ist: Beim Puzzeln wird man erfahrungsgemäß mehr als einen Blick auf das tolle Motiv werfen.

Demnächst folgen:

Teil 5: Surrealismus

Teil 6: Graffiti

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