Hinter den 200 Bildern des Puzzles „Opus 2“ von Heye-Künstler Marino Degano verbergen sich jede Menge interessante Geschichten, denen wir an dieser Stelle regelmäßig auf den Grund gehen. (Ausführliche Informationen zum Puzzle im Blog vom 19. Januar 2010 und unter www.historiacomica.com)
Heute: -542 Millionen Jahre: Kambrische Explosion
Über den Urknall haben wir in Folge 1 der Historia-Comica-Reihe ja bereits berichtet. Heute soll es um den so genannten „Urknall der Biologie“ gehen: Der Kambrischen Explosion. Mit diesem spektakulären Begriff beschreiben Wissenschaftler einen Zeitraum vor etwa 542 Millionen Jahren, in dem innerhalb kurzer Zeit viele neue Arten entstanden. Man geht davon aus, dass 35 der heute 40 Tier- und Pflanzenstämme bereits damals auftraten!
Vor der Kambrischen Explosion lebten nur schalen- und skelettlose Ein- und Mehrzeller wie Quallen und Würmer auf der Erde. Fossile Funde belegen, dass dann plötzlich Tiere mit Hartteilen auftraten, die sich weiterentwickelten und neue Arten hervorbrachten. Von „Explosion“ spricht man, da die Forscher keine Fossilien finden konnten, die einen Übergang von Weichtieren zu Schalentieren belegen. Die Lebewesen entstanden nach dieser Theorie explosionsartig und ohne Vorläufer.
Doch was löste diesen biologischen Urknall aus? Wissenschaftler stehen diesbezüglich noch vor einem Rätsel. Vermutet wird, dass eine chemische Änderung des Meereswassers dazu geführt hat, dass Kalzium zur Bildung von Schalen vorhanden war. Andere Forscher sehen einen Zusammenhang mit der Abkühlung der Erde. So können sich komplexe Nervensysteme und hoch entwickelte Organe nicht bei Temperaturen über 30 Grad Celsius entwickeln.
Eines sollte aber klar sein: Wenn die Wissenschaftler von „explosionsartig“ und „plötzlich“ sprechen, ist trotzdem von einem Zeitraum von 50 Millionen Jahren die Rede!
