Die historische Reise mit Marino Degano geht weiter. Erneut wollen wir uns heute einem Bild aus dem Historia Comica Puzzle „Opus 2“ widmen und die Story hinter der Illustration erzählen.
Heute: -3.150 Jahre: Ötzi
Im September 1991 machten Forscher in den Ötztaler Alpen einen Sensationsfund. Sie entdeckten eine Mumie aus der späten Jungsteinzeit. In 3210 Metern Höhe wurde der Mann mehr als 5000 Jahre durch Gletschereis konserviert. Ötzi, wie die Mumie sogleich von der Presse genannt wurde, ist bis heute die einzige erhaltene Leiche aus der Jungsteinzeit in Mitteleuropa.
Doch dank des Eises wurde nicht nur der Körper von Ötzi bestens erhalten, auch seine mitgeführten Gegenstände und seine Kleidung wurden konserviert und für die Nachwelt bewahrt. So trug der Mann eine Jacke aus Ziegenfell, eine Hose, einen Kalbsledergürtel und Schuhe aus Bären- und Hirschfell. Zudem führte er ein Kupferbeil, einen unfertigen Bogen aus Eibenholz, einen Dolch mit Feuersteinklinge und eine Gürteltasche mit Klingen und Bohrern bei sich.
Bis heute wurden zahlreiche Untersuchungen an Ötzi vorgenommen. Forscher schätzen, dass er zum Zeitpunkt seines Todes etwa 40 Jahre alt und 1,58 Meter groß war. Erst sehr spät entdeckten die Wissenschaftler eine abgebrochene Pfeilspitze in der linken Schulter des Mannes. Nahm man zunächst an, dass Ötzi an Erschöpfung und Erfrieren starb, entstanden mit diesem Fund neue Spekulationen zur Todesursache. Absolute Sicherheit könnte nur das Entfernen des Pfeils mit sich bringen, da man dann untersuchen könnte, welche Gefäße durch den Schuss verletzt wurden. Dafür müsste aber die Leiche vollständig aufgetaut werden, was die Gefahr der unwiederbringlichen Zerstörung Ötzis in sich trägt. Aus diesem Grund wird der Tod des Mannes aus dem Eis wohl immer ein Rätsel bleiben.
