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Historia Comica Folge 32: Göbekli Tepe

  • Posted On: 28th May 2010
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Historia Comica Folge 32: Göbekli Tepe

Erneut soll es an dieser Stelle um das Puzzle „Opus 2“ der Historia Comica Reihe von Marino Degano gehen. Aus 4000 Teilen können Puzzle-Freunde 200 kleine Bildchen zusammensetzen, in denen der italienische Künstler die Geschichte vor unserer Zeitrechnung illustriert. Die interessanten Geschichten hinter den Bildern wollen wir heute wieder unter die Lupe nehmen.

Heute: -8.500 Jahre: Göbekli Tepe

case080b-ok-gobekli-tepeAuf einem Berg im Südosten der Türkei machten Archäologen einen sensationellen Fund. Gut erhaltene Pfeiler und Mauern in überdimensionalen Größen konnten die Wissenschaftler ausgraben und schnell stand fest, dass sie die älteste Tempelanlage der Welt entdeckt hatten. Göbekli Tepe heißt der Bau auf dem Nabelberg, der die Forscher so fasziniert. Denn die Datierung des Materials beweist, dass die Anlage zu einer Zeit errichtet wurde, zu der die Steinzeitmenschen noch Jäger und Sammler, also noch nicht sesshaft waren. Umso beachtenswerter ist die Vorstellung, dass für dieses Bauprojekt regelmäßig etwa 500 Menschen zusammen kamen, um die tonnenschweren Pfeiler aus den Steinbrüchen zum Berg zu transportieren. Dort angekommen, wurden mit den Felsen keinesfalls kleine Gedenkstätten gebaut, sondern monumentale Architekturformen. Die Errichtung eines solch komplexen Kulturzentrums hätte man den primitiven Steinzeitmenschen gar nicht zugetraut!
Freigelegt wurden riesige Pfeiler und Mauern, die ovale Areale mit einem Durchmesser von bis zu 30 Metern bilden. Bis zu 20 solcher Anlagen vermuten die Archäologen auf dem Nabelberg zu finden. Die Säulen sind mit abstrakten Symbolen verziert. Außerdem sind auf ihnen Tierreliefe von Löwen, Stieren, Füchsen, Gazellen und Schlangen angebracht. Im Zentrum des Tempels steht ein alles überragendes Pfeilerpaar.
Wie all diese Kunstwerke zu deuten sind, ist den Forschern bisher unklar. Rätsel gibt ihnen auch das Ende der Anlage auf. Denn diese wurde nicht einfach der natürlichen Verwitterung überlassen, sondern von den Steinzeitmenschen sorgfältig mit Unmengen an Erde zugeschüttet.

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