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Historia Comica Folge 3: Zelle mit Kern

  • Posted On: 2nd February 2010
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Historia Comica Folge 3: Zelle mit Kern

Und weiter geht es mit den Geschichten hinter den Bildern von Marino Deganos Meisterwerk „Opus 2“. Der Cartoon-Künstler erzählt in seinem neuen Werk auf 200 Bildern die Geschichte vor unserer Zeitrechnung (ausführliche Informationen im Blog vom 19. Januar 2010 und unter www.historiacomica.com) und wir liefern an dieser Stelle für alle Interessierten zusätzliche Hintergrundinformationen.

Heute: -2700 Millionen Jahre: Zelle mit Kern
Wie wir bereits aus Folge 1 und Folge 2 der Historia Comica Blogs erfahren haben, waren die Bedingungen auf der Erde vor vielen Milliarden Jahren ganz andere als wir sie heute kennen. Es gab ständig Meteoriteneinschläge, Gewitter und Vulkanausbrüche, die Temperaturen waren so hoch, dass die Meere fast kochten und es fehlte Sauerstoff. Nicht gerade die besten zelle-mit-kernVoraussetzungen für die Entstehung von Leben. Doch die Natur sorgt eben immer wieder für Überraschungen, denn vor rund 3,8 Milliarden Jahren entstanden unter genau diesen Bedingungen die ersten primitivsten Lebensformen: Bakterien. Mit der Zeit entwickelten sich daraus komplexere Systeme wie Einzeller, die Nährstoffe aufnehmen und in Energie umwandeln können und zur Vermehrung fähig sind.
Um den Entstehungsprozess dieser ersten Lebensformen ranken sich viele Mythen. Eine dieser Ansichten ist die Schöpfungslehre, nach der Gott in sechs Tagen alles Leben erschuf. Eine weitere Theorie, die zum Beispiel der Philosoph Aristoteles vertrat, ist die Idee von der spontanen Bildung des Lebens. Danach entstehen Würmer, Motten oder Bienen aus nasser Erde und Exrementen. Einige Wissenschaftler vertreten auch die Ansicht, dass das Leben mittels Meteoriten aus dem All zu uns auf die Erde kam. – All diese Ansätze gelten aus heutiger Sicht der Forschung als unwahrscheinlich.
Wichtige Erkenntnisse lieferte die Theorie von der „Ursuppe“. Das chemische Gemisch auf der Erde bestand damals hauptsächlich aus Kohlenstoff, Wasserstoff und Stickstoff. Diese Konstellation lässt sich im Labor im Miniformat nachstellen. Gekoppelt mit elektrischen Funken, welche Blitzeinschläge simulieren, bilden sich in dem Gemisch Aminosäuren; die Grundbausteine des Lebens! Die Idee ist, dass sich diese Substanzen zu komplexeren Systemen vereinen und auf diese Weise schließlich erste Einzeller entstehen. Wie dieser Prozess abläuft, wird mit der Ursuppe-Theorie jedoch nicht geklärt.
Sehr wahrscheinlich ist, dass sich die ersten Zellen in der Tiefsee entwickelten. Dort herrschten zwar hohe Drücke und Temperaturen aber das Wasser enthielt auch Gase und Mineralien, welche die Bildung von organischen Verbindungen ermöglichten. Außerdem waren die ersten Lebensformen in den Tiefen der Meere vor UV-Strahlung, Blitzen und Meteoriteneinschlägen geschützt.

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